Die Seilklettertechnik
   Die Seilklettertechnik (SKT) genannt, ist eine Methode des beruflichen Kletterns an Seilen. Sie wird in der
   Baumpflege oder bei Baumfällungen eingesetzt. Die Methode der Seilklettertechnik ist eine Weiterentwicklung
   und Spezialisierung aus dem Bereich des Bergsteigens und der Industriekletterei. Zum Erklettern eines
   befördert der Kletterer zunächst mit Hilfe eines Wurfsäckchens oder Schussgerätes eine dünne Schnur
   hoch über eine belastbare Astgabelung. Durch ein Gewicht am Anfang der Schnur wird diese über die Astgabel
   gezogen. Der Kletterer kann, zur Schonung der empfindlichen Rinde, dabei einen Kambiumschoner über die
   Astgabel ziehen, bevor er mit Hilfe der Schnur das eigentliche Kletterseil „einbaut“.
   Der Aufstieg in den Baum erfolgt dann am freihängenden Seil, wobei verschiedene Kletter- und Sicherungs-
   techniken zum Einsatz kommen. Verbreitet ist eine Fußklemm-Methode, bei der das Seil zwischen den Füßen
   so festgeklemmt wird, dass Beine und Arme zum Klettern benutzt werden können. Gleichzeitig erfolgt am
   Kletterseil die Sicherung des Kletterers, der einen Klettergurt angelegt hat.
   Beim beruflichen Seilklettern unterliegt die sicherheitsrelevante Ausrüstung besonderen Vorschriften
   der Berufsgenossenschaften. Klettergurte, Seile und technische Hilfsmittel müssen über entsprechende
   Zulassungen verfügen, regelmäßig überprüft und in festgelegten Zeitabständen ersetzt werden.
   Gegenüber dem Einsatz von Hubarbeitsbühnen oder Gerüsten ist die Seilklettertechnik sowohl in Bäumen
   als auch an Bauwerken oft flexibler einsetzbar. Es werden weder Platz noch befestigte Straßen benötigt,
   so dass auch an unzugänglichen Stellen wie Hinterhöfen oder Uferböschungen gearbeitet werden kann.
   An gut zugänglicher Stelle, bietet eine Hubarbeitsbühne gegenüber der Seilklettertechnik jedoch die
   effizientere Arbeitsweise,da die Arbeitsvorbereitung (Seileinbau) dann wesentlich kürzer ausfällt.